Das Handwerk steht momentan stark unter Druck und muss sich behaupten in einer schwierigen Lage.

Die Wirtschaft wartet derzeit ab, weil die politischen Rahmenbedingungen noch ausgelotet werden.

Die Haushalte und Betriebe, für die die Handwerker arbeiten warten ebenfalls ab, weil die Zukunft momentan ungewiss ist.

Die Politik konstituiert sich noch und bastelt an der neuen Regierung.

Die Bürokratie erfordert vom Handwerker immer mehr Beachtung, weil viele Genehmigungen, Anträge usw. gestellt werden müssen.

Also alles in allem keine gute Ausgangslage derzeit.

Aber es gibt Hoffnung, denn durch die Digitalisierung im Handwerk werden Abläufe schlanker und somit billiger. Ja, billiger, denn man verbringt nicht mehr so viel Zeit im Büro mit unsinnigen Dingen.

Die Bürozeit wird auf das Notwendigste (oder anders gesagt, das Wichtigste) reduziert.

Was bedeutet Digitalisierung im Handwerk.

Schaut man in den Duden, wird man nicht schlauer. Dort steht z.B.

  • Digitalisierung von Akten, Fotos, Buchbeständen
  • die Digitalisierung voranbringen, ausbremsen
  • die Digitalisierung der Verwaltung, der Schulen
  • sich durch Globalisierung und Digitalisierung abgehängt fühlen

Schaut man bei Wikipedia nach, ist man auch noch nicht schlauer:

„Unter Digitalisierung (von lateinisch digitus ‚Finger‘ und englisch digit ‚Ziffer‘) versteht man die Umwandlung von analogen, d. h. stufenlos darstellbaren Werten bzw. das Erfassen von Informationen über physische Objekte in Formate, welche sich zu einer Verarbeitung oder Speicherung in digitaltechnischen Systemen eignen.“ (siehe de.wikipedia.org)

Also wie versteht nun ein Handwerksbetrieb das Thema Digitalisierung richtig und handelt auch entsprechend.

Wenn man das Wort Digitalisierung mal zerlegt bekommt man das Wort digital.

Digital wiederum versteht wohl jeder, denn es bedeutet eine elektronische Nachricht oder elektronische Information im weitesten Sinne.

Wenn es also um Digitalisierung geht, macht man sich digitale Informationen zu nutze.

Aber was bedeutet das ?

Jede digitale Information ist eben anders als eine analoge Information. Die analoge Information ist z.B. ein Zettel, auf dem etwas geschrieben steht.

Möchte man diese analoge Informationen z.B. seinen beiden Monteuren zukommen lassen, damit sie beide die Arbeit erledigen, aber zu unterschiedlichen Zeiten, dann muss man den Zettel kopieren. Man hat dann 2 analoge Informationen erzeugt.

Im Rahmen der Digitalisierung macht man des eben nicht. Jede digitale Information wird nur ein einziges Mal erfasst und kann jederzeit mehrfach genutzt werden, ohne das diese kopiert werden muss.

Ein Auftrag wird z.B. angelegt und diese Information gespeichert. Dieser eine Auftrag wird dann 2 Monteuren zugeordnet, wobei jeder Monteur seine eigene zugewiesene Zeit bekommt. Aber dennoch den gleichen Auftrag mit der einen digitalen Information.

Allein jetzt also das Kopieren eines Zettels nicht zu tun, spart bereits Zeit, die woanders besser genutzt werden kann.

Wenn man nun noch bedenkt, dass 2 Monteure ja nun jeweils einen analogen Zettel hätten, auf den dann noch weitere Informationen vor Ort notiert werden sollen, wird das ganze umfangreicher. Denn jeder dieser Zettel hat ja nun eine neue Information zum selben Auftrag. Das kann ja eine Zeichnung, Arbeitszeit, Probleme oder sonst etwas sein.

Um das wieder für den Kunden zusammenzufassen, müssen die Zettel nun abgetippt werden. Die Arbeitszeiten der beiden Monteure müssen übertragen werden, damit man eine Rechnung erstellen kann.

Was aber, wenn der eine Monteur seinen Zettel irgendwie verlegt oder verloren hat ?
Er ist vielleicht aus Versehen im Handschuhfach seines Autos gelandet, oder in der Werkzeugkiste, oder aber vor Ort beim Kunden liegen geblieben.

Nun geht das Suchen los, den Monteur los schicken, Zettel finden.

An dieser Stelle kann sich glaube ich, jeder vorstellen, wie das ganze weiter geht.

Es wird eben viel zu viel Zeit verschwendet, um Dinge zu suchen, zu finden, abzugleichen, zu kontrollieren usw.

Hier hilft die Digitalisierung ungemein und spart tatsächlich mehr als 40% der vorherigen Zeit.

Denn wenn die Monteure nun ihr Handy als Erfassungsgerät benutzen, anstelle eines Zettels, dann werden die erfassten Informationen digitalisiert und sofort zur Verfügung gestellt.

Zeiterfassung z.B. wird direkt dem Auftrag zugeordnet. Im Auftrag selbst ist diese Information bereits erfasst, ohne dass Daten kopiert und übertragen (erfasst) werden müssen.

Bilder z.B. für die Dokumentation werden ebenfalls direkt übertragen, ohne dass man später auf dem jeweiligen Smartphone danach suchen muss.

Probleme während der Arbeit werden sofort dokumentiert, sodass das Büro sofort handeln kann und nicht erst, wenn der Zettel irgendwann im Büro auftaucht.

Und nun kommen noch die Informationen für den Unternehmer Handwerker dazu.

Sobald die Zeit erfasst ist, ist auch schon klar, was das ganze kostet und wieviel der Kunde bezahlen muss. Gibt es also nun ein Missverhältnis zwischen Planung und Istzustand, kann man sofort reagieren. Denn je Auftrag gibt es ja durch die digitalen Informationen bereits Einkaufspreise und Verkaufspreise. Es entsteht also eine sofortige Nachkalkulation des Auftrages quasi in Echtzeit.

Das spart erneut viel Zeit und Ärger, denn man kann sofort mit dem Kunden sprechen.

Digitalisierung ist also ein mächtiges Werkzeug, welches viel Zeit und Kosten spart, wenn man es richtig nutzt.

Und wenn man wieder auf den Anfang zurück kommt, dass viele nun abwarten, was so in der Welt geschieht, dann muss das Handwerk eben genau das Gegenteil tun und seinen Betrieb jetzt umstellen und die analogen Prozesse und Abläufe löschen.

Denn jetzt muss sich das Handwerk darauf vorbereiten auf die zukünftigen Herausforderungen und schlanker werden. Denn dann ist das Unternehmen vorbereitet auf alles, was da noch kommt.

Also liebe Handwerker:innen, packt es an und werdet digital.