Ein „weiter so“ wird zum Problem

Wenn Handwerksbetriebe auch in Zukunft weitgehend auf digitale Prozesse verzichten, kann das erhebliche negative Folgen haben – sowohl auf betrieblicher Ebene als auch für das Handwerk insgesamt. Hier ist eine realistische Prognose:


1. Wettbewerbsnachteile gegenüber digitalisierten Betrieben

Digitale Prozesse ermöglichen effizientere Abläufe (z. B. bei Angebotserstellung, Lagerverwaltung, Personalplanung, Kundenkommunikation). Wer das ignoriert, arbeitet langsamer, weniger flexibel und teurer – was mittelfristig zu einem Verlust von Aufträgen führen kann.

2. Nachwuchsmangel wird verschärft

Junge Fachkräfte erwarten digitale Arbeitsmittel, transparente Kommunikation, digitale Zeiterfassung, moderne Tools. Ein Betrieb ohne solche Standards wirkt unattraktiv – und verliert im Wettbewerb um Talente.

3. Bürokratie und Verwaltungsaufwand steigen

Ohne digitale Tools bleiben viele Verwaltungsprozesse analog – mit Papierformularen, händischen Excel-Tabellen, unübersichtlicher Kommunikation. Das bindet Ressourcen und verursacht Fehler, die vermeidbar wären.

4. Förderprogramme und Chancen bleiben ungenutzt

Es gibt zahlreiche staatliche Förderungen für Digitalisierung im Handwerk. Wer sich nicht damit auseinandersetzt, verpasst diese Chance – und zahlt am Ende drauf, während andere Betriebe modernisieren.

5. Krisenanfälligkeit steigt

Digitale Prozesse schaffen Transparenz, ermöglichen mobile Arbeit (z. B. in der Pandemie), helfen bei Materialengpässen oder Lieferkettenproblemen durch automatisiertes Bestellwesen. Ohne diese Instrumente sind Betriebe weniger krisenfest.

6. Langfristige Gefahr der Marktverdrängung

Wer dauerhaft ineffizient arbeitet, kann am Markt nicht mithalten. Vor allem jüngere, digital aufgestellte Wettbewerber oder neue Plattformlösungen (z. B. Handwerks-Apps oder digitale Vermittlungsdienste) können klassische Betriebe verdrängen.


Fazit

Ohne digitale Prozesse laufen viele Handwerksbetriebe Gefahr, wirtschaftlich abgehängt zu werden. Es braucht keine totale Digitalisierung, aber ein gezielter Einstieg in Schlüsselbereiche wie Kommunikation, Organisation, Auftragsabwicklung oder Kundenservice ist überlebenswichtig.